Auszubildende und Ausbildungsbetriebe finden oft nicht zueinander

Von den rund 497.000 Jugendlichen, die im Ausbildungsjahr 2018/2019 noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, hatte ein Großteil zwar Glück – doch rund 90.000 von ihnen hatten bis Ende September 2019 noch keine Stelle gefunden. Gleichzeitig gibt es, laut Bundesagentur für Arbeit, noch über 157.000 freie Ausbildungsstellen, für die sich bis zu diesem Zeitpunk kein passender Bewerber fand. Im Prinzip könnte demnach jeder Bewerber versorgt sein. Woher kommt nun das Ungleichgewicht?

Die von der Bertelsmann Stiftung geförderte Untersuchung Ländermonitor berufliche Bildung 2019, die alle zwei Jahre durchgeführt wird, hat einige Erklärungen parat.

Erstens unterscheiden sich die Ausbildungschancen in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Vor allem im Süden gibt es sehr viel mehr Stellen als Bewerber, wodurch viele Stellen unbesetzt bleiben. Im Westen und Nordwesten der Republik sind dagegen mehr Bewerber als Stellen vorhanden, sodass viele Bewerber leer ausgehen. Aus diesem Grund täglich zur Arbeit zu pendeln oder gleich in eine andere Stadt zu ziehen, kommt für viele von ihnen nicht infrage – oft reicht das knappe Ausbildungsgehalt nicht, um ein Auto oder eine eigene Wohnung zu finanzieren.

Zweitens stellte die Studie fest: Für ein Drittel der ausgeschriebenen Ausbildungsstellen kommen gar keine Bewerbungen. Das liegt daran, dass die Suchenden den jeweiligen Beruf für unattraktiv befinden, etwa aufgrund der Arbeitsbedingungen, der Bezahlung oder der Aufstiegschancen. Typisches Beispiel dafür ist der Hotel- und Gastronomiebereich, wo unregelmäßige Arbeitszeiten, unbezahlte Überstunden und niedrige Löhne keine Seltenheit darstellen.

Die dritte Ursache sind Betriebe, die Bewerber ablehnen, weil sie diese für ungeeignet halten. Oder umgekehrt: Selbst wenn er in dieser Branche arbeiten möchte, entscheidet sich ein Bewerber gegen einen Betrieb, etwa weil dieser einen schlechten Ruf hat. Um dem  gegenzusteuern, schlägt die Studie vor, gegenseitige Vorurteile abzubauen und den Kontakt zwischen Betrieben und Schulen auszubauen. Kooperationen mehrerer Unternehmen könnten darüber hinaus einzelne, kleinere Betriebe attraktiver für die Bewerber machen.

Der AVM sorgt dafür, dass junge Erwachsene nicht leer ausgehen, sondern den Ausbildungsplatz oder Beruf finden, der zu ihnen passt. Dazu bieten wir attraktive Ausbildungsplätze in verschiedenen Lehrberufen an und bereiten unsere Jugendlichen optimal auf ihre zukünftige Arbeit in einem anderen Betrieb vor. Darüber hinaus begleiten wir sie und ihren neuen Arbeitgeber ein halbes Jahr an ihrem neuen Arbeitsplatz. Mehr darüber erfahren Sie unter Berufliche Bildung und den dazugehörigen Menüpunkten.